Was sind das für Menschen, die einem kleinen, wehrlosen Hund so etwas antun?
Dabei hatte der kleine Kerl zunächst Glück. Er war nicht mehr gewollt und sollte ins Canile, aber die Tierschützer in Italien konnten das verhindern und nahmen ihn in ihre Obhut.
Nach kurzer Zeit fanden sie ein neues Zuhause für Aragon in Italien und alles schien gut zu werden.
So sah Aragon aus, als die italienischen Tierschützer ihn im Februar 2018 in die Familie gaben…
…und so als sie ihn im April 2018 wieder sahen…
Es war der Initiative eines italienischen Tierarztes zu verdanken, dass Aragon wieder zu den Tierschützern zurück konnte. Die waren entsetzt, traurig und wütend. Was hatte dieser kleine freundliche Hund alles erdulden müssen ? Er wurde über einen Zeitraum von 8 Wochen geschlagen, musste hungern und seine Augen, die Nase und die Zunge sind durch Säure verbrannt. Die Schläge waren so hefig, dass sein kleines Köpfchen das nicht ausgehalten hat… Glücklicherweise ist der Bruch wieder zusammengeheilt.
Aragon kam zu unserem italienischen Partnerverein Salva la Zampa in Mailand. Die Verätzungen verheilten langsam, aber um sein Augenlicht zumindest teilweise zu retten, wollten wir aragon so schnell wie möglich nach Deutschland holen und fanden auch recht schnell eine Pflegestelle.
Ein gleichzeitig veröffentlichter Spendenaufruf für den Kleinen löste zahlreiche Aktivitäten aus, die uns sehr berührt haben (siehe Artikel vom 23.06.18). So viele Menschen nahmen Anteil am traurigen Schicksal des kleinen Hundes… Wir freuten uns über jede noch so kleine Spende, um dieses Unrecht wenigstens teilweise wieder gut machen zu können.
Der Termin beim Augenspezalisten war recht ernüchternd, leider kann Aragon durch eine OP nicht geholfen werden. Aber es besteht eine Chance, dass sich seine Sehkraft etwas bessert. Er ist durch die Säure nicht völlig erblindet und sieht noch ca 15% bzw. 20% auf beiden Augen. Die Hornhaut beider Augen kann sich zumindest teilweise regenerieren, sofern der Augendruck niedrig bleibt. Falls der Druck steigt, droht ihm die Entfernung beider Augen.
Der Augenspezialist schätzt Aragons Chancen optimistisch ein, aber das wird dauern. Ausserdem braucht Aragon täglich verschiedene Augentropfen - und das wahrscheinlich sein Leben lang, denn seine Augen können nicht mehr die benötigte Flüssigkeit erzeugen und bleiben völlig trocken. Aragon lässt die tägliche Prozedur klaglos über sich ergehen, er spürt wohl, dass es ihm gut tut. Hier ein Video von aragon beim täglichen Spaziergang mit seinem Pflegefrauchen:
Unter den zahlreichen Hilfsangeboten für Aragon waren auch einige Menschen, die dem kleinen Hund ein neues Zuhause geben wollten und so zog er im August 2018 in sein neues Zuhause um. Wir freuen uns sehr, dass Aragon nach all dem Leid endlich seine Menschen gefunden hat und ein tolles, behütetes Hundeleben führen darf.
Wir bedanken uns noch einmal von ganzem Herzen bei allen die dazu beigetragen haben, dass der kleine gequälte Hund doch noch ein Happy End erleben darf… und wir hoffen, dass seine Geschichte dazu ermuntert, sich auch unsere anderen Fellnasen anzuschauen, die meist ein ähnlichs, wenn auch nicht immer ganz so krasses Schicksal erlitten haben und ein Zuhause suchen. Zumeist haben sie seelische Wunden davon getragen, Wunden, die man nicht sofort sieht und die nur langsam mit viel Liebe und Geduld verheilen.
Ihr Team von Hundepfoten in Not e. V.