Holly Annika Bb

Wir besuchen unsere Partnervereine: Bericht aus Südspanien von März 2022

Als gemein­nüt­zi­ger Tier­schutz­ver­ein arbei­ten wir mit unse­ren aus­län­di­schen Part­nern eng zusam­men. Wer genau die­se Part­ner sind und wel­che Arbeit sie in ihren Län­dern leis­ten, fin­den Sie auf unse­ren Pro­jekt­sei­ten. Wir ver­su­chen, mög­lichst mehr­mals im Jahr vor Ort zu sein. Ent­we­der beglei­ten wir einen Trans­port, brin­gen Sach­spen­den in die Refu­gi­en oder rei­sen für eini­ge Tage in eine bestimm­te Regi­on, um sich mal wie­der per­sön­lich zu begeg­nen und über die Tier­schutz­ar­beit vor Ort zu infor­mie­ren und natür­lich auch, um die Hun­de dort ken­nen zu lernen.

Die­ses Mal reis­ten 3 unse­rer akti­ven Ver­eins­mit­glie­der nach Süd­spa­ni­en. Wäh­rend Rita Jüne­mann - eine unse­rer Ansprech­part­ne­rin­nen - auf ihrem Weg mit dem Wohn­mo­bil nach Anda­lu­si­en eini­ge Sach­spen­den für das Refu­gi­um unse­res Part­ner­ver­eins Spa­sav an Bord hat­te, sind Anni­ka Rink und Son­ja Schmahl zu einem Kurz­be­such unse­rer Part­ner­ver­ei­ne direkt nach Valen­cia geflo­gen. Die bei­den haben vie­le Fotos gemacht und Anni­ka Rink, die für die bei­den süd­spa­ni­schen Part­ner­ver­ei­ne als Ansprech­part­ne­rin zur Ver­fü­gung steht, schil­dert hier ihre Ein­drü­cke die­ser Reise:

Freitag: 

Alcoy

Gegen 9:30 h waren wir in Alcoy. May­te, die Pfle­ge­rin der Hun­de und mei­ne Haupt­an­sprech­part­ne­rin, hat uns mit ihrem Kol­le­gen emp­fan­gen. Sie erzähl­te, dass es sehr vie­le neue Hun­de gäbe. Kaum ein Zwin­ger war leer. 

Wor­an das liegt, kann May­te nicht genau sagen, viel­leicht weil auch in Spa­ni­en sehr vie­le Hun­de in der Coro­na­zeit ange­schafft wor­den sind… die jetzt über­flüs­sig werden. 

Aber lei­der waren auch die “Alt­be­kann­ten” noch dort. Z.B. Minus https://​hun​de​pfo​ten​-in​-not​.de/​m​i​n​us/  und Ronn https://​hun​de​pfo​ten​-in​-not​.de/​r​o​nn/ 

Minus
Ronn

Bei­de sit­zen nun­mehr seit vie­len Jah­ren im Tier­heim. Aber auch vie­le soge­nann­te Lis­ten­hun­de. Wir haben kei­ne Mög­lich­keit, ein zuhau­se für sie zu suchen und eine Chan­ce auf Adop­ti­on in Spa­ni­en ist auch sehr gering. Neue Bil­der wur­den gemacht und kur­ze Spiel­run­den gab es im Frei­lauf. Es ist wirk­lich trau­rig, wenn man bei jedem Besuch immer wie­der die glei­chen Hun­de sieht… Aber natür­lich haben wir uns auch die neu­en ange­schaut, eini­ge fin­den jetzt ihren Weg auf unse­re Home­page und wir wer­den so ver­su­chen, ein Zuhau­se für sie zu finden. 

Um 13 Uhr mach­ten wir uns dann auf den Weg nach Tor­rent. Dort haben zwei Oldies ihren Weg nach Deutsch­land ange­tre­ten. Wir woll­ten ein­fach mal die ande­re Sei­te sehen. Nor­ma­ler­wei­se ste­hen wir in Deutsch­land und war­ten auf ihre Ankunft. Mag­gie und Pon­cho wur­den von frei­wil­li­gen Hel­fern an die Abhol­stel­le gebracht. 

Vor­her wur­den die Traces-Papie­re bei dem zustän­di­gen Vete­ri­när abge­holt, spä­ter wur­den die Hun­de geholt und her gebracht. Um 14:15 Uhr star­te­te der Trans­port in ein neu­es Leben. Trä­nen in den Augen der Frei­wil­li­gen, Tren­nungs­schmerz aber über­wie­gend gro­ße Freu­de über das Leben, das die bei­den erwartet. 

Nach einer klei­nen Aus­zeit haben wir ab 16 Uhr ver­schie­de­ne Hun­de besucht. Unter ande­rem Qui­to,  https://​hun​de​pfo​ten​-in​-not​.de/​q​u​i​to/  der in einer Pfle­ge­stel­le lebt. Unser Part­ner­ver­ein Spa­sav arbei­tet eng mit dem eben­falls spa­ni­schen Ver­ein „Ada­a­na“ zusam­men. So wird sich immer gegen­sei­tig aus­ge­hol­fen. Qui­to ist einer der Hun­de aus die­ser Koope­ra­ti­on. Er kam von einer Ani­mal Hor­de­rin. Lei­der war sei­ne anfäng­li­che Eupho­rie nicht anhal­tend und er zeig­te deut­lich sei­ne Angst. Im Haus ist davon weni­ger zu mer­ken, er kam zum strei­cheln. Er sprang auf mei­nen Schoß. Der kom­plet­te Hund änder­te sich, als wir in den Gar­ten gin­gen. Er set­ze sich hin und woll­te ein­fach nur wie­der ins Haus. Die Pfle­ge­stel­le arbei­tet mit ihm… aber es wird ein har­ter Weg. Für bei­de Seiten. 

Auch Lia haben wir an die­sem Tag ken­nen­ge­lernt. Eine jun­ge Misch­lings­hün­din, die nur so vor lau­ter Ener­gie strotzt. Auch sie kommt aus kei­nen schö­nen Ver­hält­nis­sen… hat ihren Weg aber zu enga­gier­ten Tier­schüt­zern gefunden. 

Dann war da noch­Top­ping, ein klei­ner Poden­co, der ange­fah­ren lie­gen gelas­sen wur­de. Als wäre das nicht genug, erkrank­te er am Parvovirus. 

Ob der klei­ne Mann es schafft, war lan­ge nicht klar. Aber um den auf­ge­schlos­se­nen Buben wur­de gekämpft. Der klei­ne Mann befin­det sich noch in Qua­ran­tä­ne, da die Erkran­kung noch nicht lan­ge zurück liegt. Wir haben ihn besucht, damit sei­ne Wun­den gerei­nigt und ver­sorgt wer­den konnten. 

Für uns war es wirk­lich ein sehr lan­ger, emo­tio­na­ler und anstren­gen­der Tag. 


Samstag: 

7:30 Uhr, wir machen uns mit der ers­ten Vor­sit­zen­den des Ver­eins Spa­sav auf den Weg ins Refu­gi­um. Vor Ort war­te­te unse­re Ver­eins­kol­le­gin Rita auf uns, sie war auf dem Weg nach Anda­lu­si­en. Sie hat eini­ge Spen­den mit­ge­bracht und woll­te sich das Refu­gi­um anschauen. 

Am Wochen­en­de wer­den die Hun­de im Refu­gi­um von einer Grup­pe frei­wil­li­ger Hel­fer ver­sorgt. Manch­mal besteht die­se Grup­pe aus zwei Leu­ten, manch­mal aus sechs. Das hängt wohl davon ab, wie moti­viert sie sind und ob sie dabei bleiben. 


Vor Ort haben alle eine Struk­tur und fest­ge­leg­te Abläu­fe. Zwin­ger rei­ni­gen, Hun­de in die Aus­läu­fe las­sen, mit den Hun­den spa­zie­ren gehen. Da es mein vier­ter Besuch dort war, kann­te ich mich dies­be­züg­lich schon etwas aus. Also waren wir in einem der gro­ßen Aus­läu­fe und haben auf Anwei­sun­gen gewar­tet 🙂 nach­ein­an­der kamen die ver­schie­de­nen Hun­de in den Aus­lauf. Wir mach­ten Fotos, küm­mer­ten uns um die Streicheleinheiten. 

Die meis­ten der Refu­gi­um-Hun­de sind mitt­ler­wei­le auf unse­rer Home­page zu fin­den. Eini­ge weni­ge aller­dings nicht. Hun­de, die völ­lig ver­ängs­tigt und scheu sind. Mit die­sen wird aktu­ell vor Ort gear­bei­tet. Einer davon ist Lupin. Ein wun­der­schö­ner Poden­co Rüde. Lupin ist mit ande­ren Hun­den wahn­sin­nig toll. Aber Men­schen? Bis­her lässt er sich von einer Per­son anfas­sen und anlei­nen. Die­ser eine Mensch ist Javi, er küm­mert sich unter der Woche um die Hun­de. Bei allen ande­ren reagiert Lupin deut­lich mit Abwehr. 

Nach­dem wir alle Hun­de gese­hen hat­ten, war ich noch eine Run­de mit Pan­da https://​hun​de​pfo​ten​-in​-not​.de/​p​a​n​da/  unter­wegs. Ein gro­ßer Bär 😅 Ich habe ihm ver­spro­chen, die rich­ti­gen Leu­te zu fin­den bezie­hungs­wei­se ihn selbst zu holen, wenn ich ein Haus mit grö­ße­rem Gelän­de habe. Hun­de wie er brau­chen ein­fach Platz draußen. 

Ca. um 14 Uhr sind wir nach „Hau­se“ gefah­ren, bei unse­ren Besu­chen dür­fen wir immer bei der ers­ten Vor­sit­zen­den Vicen­ta bleiben. 

Gegen16 Uhr haben wir Hol­ly https://​hun​de​pfo​ten​-in​-not​.de/​h​o​l​l​y​-​ii/ in ihrer Pfle­ge­stel­le besucht. Was soll ich sagen… Hol­ly ist Lebens­freu­de pur. Freund­lich, nett, ver­träg­lich… ich hab’ mein Herz ver­lo­ren. Ich bin so dank­bar, dass sie damals nicht auf­ge­ge­ben wur­de und ihr auch jetzt wei­ter gehol­fen wird. Aber gera­de die­se Hun­de sind natür­lich mit enor­men Kos­ten verbunden… 

Zum Abschluss unse­rer Rei­se waren wir abends noch zusam­men mit eini­gen Spa­sav-Leu­ten beim Essen. Es herrsch­te eine aus­ge­las­se­ne Stimmung. 

Sonn­tags ging unse­rer Flug zurück. Für uns sind die­se Besu­che immer wie­der wich­tig, um die zu ver­mit­teln­den Hun­de ken­nen­zu­ler­nen. Um den Kon­takt zu unse­ren Part­nern zu pfle­gen und immer wie­der aufs Wesent­li­che zurück zu kom­men. Ich zie­he mei­nen Hut vor den Men­schen, die täg­lich die­se Arbeit leis­ten. Vor ihrer Kraft, dem Elend, das sie tag­täg­lich erle­ben, zu begeg­nen. Vor ihrem Herz­blut. Vor der Offen­heit, der Gast­freund­schaft und der Dank­bar­keit, mit der sie uns begegnen. 

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