03 Lima Ancla Vicenta M.frauchenbb

Rege Beteiligung beim 8. Kölner Galgomarsch am 28.01.2023

Auch in Deutsch­land haben sie sich mitt­ler­wei­le eta­bliert, die Pro­test­mär­sche gegen das qual­vol­le Leid der Gal­gos. Gal­gos sind spa­ni­sche Wind­hun­de, die auf­grund ihrer Schnel­lig­keit in Spa­ni­en tra­di­tio­nell zur Hasen­jagd ein­ge­setzt wer­den. Eben­so tra­di­tio­nell wer­den die­se Hun­de zum Ende der Jagd­sai­son aus­sor­tiert und beson­ders grau­sa­men Ritua­len unter­zo­gen, die sie meist nicht über­le­ben (sol­len). Zwar hat Spa­ni­en ent­spre­chen­de Tier­schutz­ge­set­ze, aber Gal­gos zäh­len zu den sog. Nutz­tie­ren und auf die­se sind die Tier­schutz­ge­set­ze nicht anwendbar. 

Nach­dem sich im eige­nen Land der Pro­test gegen die­se bar­ba­ri­schen Metho­den reg­te, wur­de eine brei­te Öffent­lich­keit dar­auf auf­merk­sam. Das ritu­el­le quä­len und Töten der Hun­de fin­det nun nicht mehr im Ver­bor­ge­nen statt. Euro­pa­weit wer­den zum Ende der spa­ni­schen Jagd­sai­son Pro­test­ak­tio­nen durch­ge­führt und so fan­den an die­sem Tag gleich in 5 deut­schen Groß­städ­ten ent­spre­chen­de Ver­an­stal­tun­gen statt, bei denen auch zahl­rei­che spa­ni­sche Jagd­hun­de, die ihr Zuhau­se in Deutsch­land gefun­den haben, dabei sind. In Köln waren mit Ancla, Lima und Vicen­ta gleich 3 Hun­de­pfo­ten-Hun­de mit ihren Frau­chen mit von der Partie. 

Julia Rein­hardt, die Orga­ni­sa­to­rin des Köl­ner Gal­gom­ar­sches freu­te sich in die­sem Jahr auch über die Teil­nah­me der Jour­na­lis­tin Simo­ne Som­be­cki - bekannt durch die WDR-Sen­dung “Tie­re suchen ein Zuhau­se” und des nicht min­der bekann­ten Hun­de­trai­ners Andre­as Ohligschläger.

Schät­zungs­wei­se 170.000 „Gal­gue­ros“ hal­ten etwa 490.000 Gal­gos als Nutz­tie­re, heißt es bei Tier­schüt­zern. Dass Jagd­hun­de und ande­re Gebrauchs­hun­de in Spa­ni­en vom Tier­schutz­ge­setz aus­ge­nom­men sind, wird wahr­schein­lich nicht so schnell ändern, denn eine ent­spre­chen­de Novel­lie­rung wur­de in der Ver­gan­gen­heit stets abge­lehnt. Aber auch Nutz­tie­re dür­fen nicht gezielt gefol­tert oder extrem ver­nach­läs­sigt wer­den, so dass sie ver­hun­gern und/​oder ver­durs­ten müs­sen. Ein spa­ni­sches Gericht griff vor eini­ger Zeit einen sol­chen Fall auf, in dem man eini­ge Gal­gos ein­fach ver­hun­gern ließ und anschlie­ßend auf den Müll warf. Die Täter wur­den gefasst und zu Geld­stra­fen verurteilt. 

Ohne die laut­star­ken Pro­tes­te gegen die­ses Trei­ben wäre so ein Urteil ver­mut­lich nicht zustan­de gekom­men und wir hof­fen, dass sich die gesetz­li­che Grund­la­ge in Spa­ni­en doch noch zuguns­ten der Gal­gos und ihrer Jagd­hund­kol­le­gen ver­schiebt. Lei­der wur­den Jagd­hun­de aus der letz­ten Novel­lie­rung eines ein­heit­li­chen Tier­schutz­ge­set­zes 2022 erneut gestri­chen, obwohl das Gesetz ursprüng­lich auch für sie gel­ten soll­te. Aber die Jäger­lob­by hat hef­tig inter­ve­niert und brach­te schlag­kräf­ti­ge Argu­men­te vor: die Jagd schaf­fe 190.000 Arbeits­plät­ze und erwirt­schaf­te 6,5 Mil­lio­nen Euro. Außer­dem demons­trier­ten 150.000 Jäger laut­stark gegen das neue Geset­zes­vor­ha­ben. Offen­bar hiel­ten die spa­ni­schen Poli­ti­ker die­sem Druck nicht stand und so hat Spa­ni­en nun zwar ein ein­heit­li­ches Tier­schutz­ge­setz, Jagd­hun­de blei­ben aller­dings nach wie vor davon ausgenommen.

Falls die Situa­ti­on spa­ni­scher Jagd­hun­de nicht ver­bes­sert wird und das sinn­lo­se Quä­len, Miss­han­deln und Töten wei­ter geht, wer­den Men­schen wei­ter dage­gen pro­tes­tie­ren… und es wer­den jedes Jahr mehr…

Cookie Consent Banner von Real Cookie Banner