Wir möchten Ihnen etwas über Podencos und Galgos erzählen…

 

Eigentlich gibt es nicht “den Podenco”, sondern verschiedene „Variationen“, je nachdem woher sie stammen. 

Am bekanntesten ist der „Podenco Ibicenco“, mit einer Schulterhöhe von bis zu 72 cm einer der größten Vertreter seiner Art. Er kommt ursprünglich von den Balearen, die Insel Ibiza gab ihm seinen Namen. Mittlerweile ist er auch dem Festland zu finden. 

Der Podenco Andaluz ist wiederum deutlich kleiner, wird aber in 3 Größen gezüchtet, bis 42 cm, bis 53 cm und bis 64 cm.

Alle Podenco Rassen haben eines gemeinsam – sie sind Jagdhunde. Daher kommt auch ihr Name, er bedeutet Laufhund bzw. Jagdhund. Anders als der Galgo Espanol, der als sog. “Sichtjäger” bezeichnet wird, jagt ein Podenco mit allen Sinnen und wird daher auch nicht den Windhunden zugeordnet. 

Sein bevorzugtes Einsatzgebiet ist die waffenlosen Meutejagd auf Kaninchen. Die Meute, die meist aus einem Rüden und mehreren Hündinnen besteht, jagt selbstständig mit sog. „weichem Maul“. Das bedeutet, sie bringen die Beute unbeschadet zu ihrem Jäger zurück. 

Großrahmige Podencos werden oft auch bei der Treibjagd auf Wild eingesetzt, in großen Hundemeuten „Rehala“ genannt. 20- 40 Hunde werden dafür genutzt, es werden verschiedene Rassen eingesetzt. Lauf- und Hetzhunde werden als „Finder“ eingesetzt. Danach werden die Packer eingesetzt, oft Rassen wie Dogo Argentino, Mastin Espanol. Diese packen das Wild, bis der Jäger kommt, um es zu erlegen. 

Soweit ein wenig theoretisches Grundwissen zu den Podencos. Was uns Tierschützer besonders beschäftigt, sind die Haltungsbedingungen dieser und anderer zur Jagd eingesetzter Hunde. 

Eine Hundemeute lebt oft leider unter sehr schlechten Bedingungen. Die Hunde werden in kleinsten „Hängern“ zum nächsten Jagdgebiet gebracht. Ab und an passiert es auch, dass ein Hund nicht schnell genug zurück ist – der hat dann Pech gehabt, denn wenn er nicht zu den “Stars” der Meute gehört, wartet sein Jäger nicht auf ihn, sondern lässt ihn einfach zurück. Die aus Sicht des Jägers wertvolleren Hunde tragen hingegen manchmal einen GPS-Tracker. 

Anders als der Podenco jagt der Galgo Espagnol auf Sicht und fängt seine Beute durch ausdauernde Schnelligkeit. Eben wegen dieser Schnelligkeit wird er gerne bei Windhunderennen eingesetzt wird. Bei der Jagd werden diese pfeilschnellen Hunde überwiegend zur Hasenjagd gebraucht.

Beide – Podencos und Galgos – haben ein Schicksal gemein – sind sie aus Sicht ihrer Jäger nicht (mehr) brauchbar, zu alt, zu krank, nicht jagdlich genug, werden sie oft unter furchtbaren Bedingungen ausgesetzt. 

Das Aussetzen geschieht meist nach der Jagdsaison, so findet man im Februar wieder volle Refugien mit Podencos und Galgos. Meistens haben diese Hunde in ihr ganzes Leben schon unter sehr schlechten Bedingungen gelitten, oft in Verschlägen oder an der Kette. 

Die grausamen Fotos von aufgehängten Galgos, wer sie einmal gesehen hat, vergisst sie so schnell nicht wieder. Dieses rituelle Töten geschieht nach bestimmten Regeln. Hunde, die ihre Arbeit gut gemacht haben, werden weit oben in den Baum gehängt. Hunde, die ihre Besitzer verärgert und ihnen damit Schande gemacht haben, so weit unten wie nur möglich, damit sie einem langsamen Tod sterben. Andere wiederum werden mit gebrochenen Beinen ausgesetzt, damit sie auf keinen Fall den Weg zurück antreten können. 

Das ist nur ein kleiner Einblick – das Thema Jagdhund in Spanien besonders für Galgos und Podenco ist facettenreicher als man es sich vorstellen kann, besonders bezogen auf diverse Grausamkeiten, die die Hunde erdulden müssen. 

Allerdings gibt es auch einige Jäger, die sog. Galguero und Podenquero, die ihre Hunde schützen und gut behandeln. Durch den Tierschutz bewegt man mittlerweile einige Leute zum Umdenken. In Spanien und mittlerweile auch bei uns finden jährlich sog. Galgomärsche statt. Tierschützer gehen zu Tausenden auf die Straße und demonstrieren gegen diese Grausamkeiten. In den Schulen berichten Tierschützer über das Schicksal der Hunde und laden Schulklassen ein, in ihren Refugien die Hunde kennen zu lernen. Es bewegt sich also etwas und man darf nicht den Fehler machen, alle Jäger über einen Kamm zu scheren, aber für die meisten Hunde sieht das Leben bei einem Jäger leider noch alles andere als rosig aus.