Fuego ist ein wunderschöner English Setter, wie aus einem Bilderbuch. Leider glich sein früheres Leben eher einem Horrorthriller. Unsere spanischen Tierschutzkollegen holten ihn aus einer Perrera in Bilbao. Er war dort gelandet, weil ihn niemand mehr wollte und wäre nach einer gewissen Zeit höchst wahrscheinlich getötet worden… wie so viele Setter vor ihm…
Die Tierschützer nannten ihn Roque, seinen richtigen Namen kannte niemand, wenn er überhaupt einen hatte. Sie brachten ihn in einer Pflegestelle in Spanien unter, in der er mit anderen Hunden zusammen lebte und gut mit ihnen zurecht kam. Aber das ersetzt natürlich kein eigenes Zuhause und so suchten wir für den Hübschen die passenden Menschen.
Es dauerte nicht sehr lange, bis die “Richtigen” kamen und ihn sogar in Bilbao abholten. Wir haben uns sehr gefreut, denn wir finden, nach dem harten Leben bei einem Jäger hat Roque ein schöneres Leben verdient… und das hat er nun auch bekommen - und einen neuen Namen, Fuego - in jeder Hinsicht passend für einen orange-belton English Setter 😉 . Unser Bilderbuchsetter führt ein Bilderbuchleben und wir bedanken uns ganz herzlich bei seinen Menschen, dass sie ihm das ermöglichen. Gerne veröffentlichen wir den kleinen Bericht mit tollen Fotos von einem glücklichen Setter:
Ich bin ‚Fuego el rápido de Bilbao‘. Früher, in der Pflegestelle, nannten sie mich Roque. Vor einem Jahr wurde ich von Iris und Adriana adoptiert. Sie fuhren von Deutschland nach Bilbao, nur um mich persönlich abzuholen.
Ich wusste von nichts; was für eine Überraschung! Plötzlich musste ich bei den netten unbekannten Frauen ins Auto springen, was ich gerne und schnell getan habe, denn im Tierheim (Treffpunk der Übergabe) wollte ich auf keinen Fall bleiben. Die nette Pflegefrau, die mich abgemagert am Straßenrand gefunden hatte und mich die letzten Monate aufgepäppelt hatte, verabschiedete sich nur mit ganz schweren Herzen von mir; ich selbst verstand die Welt nicht mehr. Aber von da an gab es nur noch tolle Überraschungen. Erst übernachteten wir drei Nächte auf einem Camping am Strand und zwar im Zelt als Rudel, dann fuhren wir Richtung Deutschland, mit ausgiebigen Pausen und Übernachtungen unterwegs. Zu Hause in Freiburg, eine Traumgegend mit Weinbergen, Bach und Wald, alles was mein Jägerherz begehrt um schöne Runden zu drehen.
Leider konnte ich nicht sofort abgeleint werden, also gab es erst Geschirr, Schleppleine, Hundeschule und tägliches Training. Bisher konnte ich draußen nur an der Leine ziehen und im Haus … na, da war ich ja schon immer ein Couchpotato. Mit meiner sanften, süßen Art habe ich die Herzen erobert, ich weiß wie das geht, ich brauche nur einen Blick. Eine Nachbarin hat sogar kommentiert, dass der neue Hund vom Haus so süß wäre, dass man sich in eine Warteliste zum Gassigehen eintragen müsste.
Allerdings englisch Settern gehen nicht spazieren, nein, wir gehen jagen, ja wir sind süß, aber draußen auch sehr schnelle selbstständige Jäger. Natürlich bin ich ein paar Mals in den Wald eine Runde rennen gegangen, bei Übungen mit lose Schleppleine, deswegen trage ich seitdem immer ein GPS-Tracker, aber mittlerweile renne nur noch sehr, sehr selten einfach los und bin schnell wieder zur Stelle. Also ja, ich laufe jetzt fast immer ohne Leine und bleibe gerne bei meinen Frauchen. Wir haben viel geübt und die Beziehung wird stärker. Sogar über Hundebegegnung freue ich mich. Zu Beginn habe ich Hunde völlig ignoriert und war sehr unterwürfig. Bellen mag ich nicht, brauche ich nicht, wenn überhaupt, dann gibt es einen „Wuffer“, weil ich mich erschrocken habe.
Ich muss Gott sei Dank kaum alleine bleiben, denn das mag ich überhaupt nicht, ich mag es lieber gesellig in meiner Wohnung auf der Couch.
Meine Menschen lieben mich, dafür bin ich sehr dankbar, wir sind ein gutes Team und werden immer besser.
Vielen Dank an alle die mir geholfen haben, macht euch keine Sorge, ich bin glücklich in Freiburg.
Liebe Grüße, Fuego, Adriana und Iris