Hunde und Kinder können ziemlich beste Freunde werden. Die folgende Geschichte des ehemaligen Angsthundes Hardy/Barney beschreibt eine sehr gut gelungene Familienkombination:
Im Januar 2020 haben wir Barney übernommen. Er war damals 1 Jahr alt und sehr ängstlich. Bis dahin hatte er seine Zeit auf der Straße und im Tierheim verbracht. Unter anderen Hunden war er immer der letzte in der Kette. Er war verschüchtert und zurückgezogen.
Mit viel Zuwendung und Streicheleinheiten hat er sich schnell in unserer Familie eingelebt und auch für uns fühlte es sich so an, als würde er schon immer zu uns gehören.

Barney konnte zwar von Beginn an ohne Schwierigkeiten alleine bleiben, allerdings hat er das nur dank seines genügsamen und friedlichen Gemüts ertragen – er liebt es, wenn sein ganzes Rudel beisammen ist. Die nun beginnende Corona-Pandemie hatte zumindest in dieser Hinsicht sein Gutes: Barney musste wegen Homeoffice beinahe nie alleine bleiben.
Im August 2020 vergrößerte sich Barneys Rudel als die kleine Tabea geboren wurde. Es war ja schon vorher zu erkennen, dass er sehr liebevoll und geduldig mit Kindern umgeht, aber seine Reaktion auf den Rudelzuwachs war herzzerreißend. Er war interessiert aber sehr vorsichtig. Ein Konkurrenzverhalten war nie zu beobachten.

Inzwischen ist Tabea 1 ½ Jahre alt und auch für Barney ein fester Bestandteil seines Lebens. Beide haben eine wunderbare nonverbale Weise der Kommunikation gefunden und achten sehr aufeinander. Weder für Kind noch für Hund könnten wir uns etwas Schöneres wünschen. Das starke Bedürfnis beider nach langen Spaziergängen lässt sich auch immer gut kombinieren.

Mittlerweile konnten wir uns auch räumlich vergrößern und sind in Haus mit Garten gezogen. Barney genießt es sehr und hat seinen Platz ein für alle Mal gefunden. Alle Veränderungen in den letzten zwei Jahren hat er gut mitgemacht, dabei ist für ihn besonders wichtig, dass wir da sind und dass zu Hause Harmonie herrscht. Seine unsichere Bindung aufgrund seiner Erfahrungen bzw. fehlender Sozialisation in seinen ersten Lebensmonaten sind jedoch nach wie vor zu spüren. In Bezug auf andere Hunde zeigt er teilweise noch unbeholfene Spielaufforderungen, in denen er am Ende doch wegläuft. Häufig kompensiert er dies mit dem Tragen von großen Stöcken, die ihn sehr stolz machen. Er ist halt doch ein Angeber.

Wir müssen ihn so nehmen, wie er ist - und das fällt nicht schwer. Für uns ist er der beste Hund, den wir uns vorstellen können. Und auch er würde uns nicht mehr eintauschen.
Wir sind glücklich und dankbar.
Das sind wir auch, glücklich und dankbar, dass einer unserer Schützlinge seinen Platz gefunden hat und so gut in diese Familie integriert ist. Das Team von Hundepfoten in Not e. V. wünscht noch viele schöne, gemeinsame Jahre.